Nun ist es endlich soweit. Der November hat Einzug gehalten und damit werden auch die schon vorab viel diskutierten „instant payments“ als neue Zahlungsmethode kommen. Während Online Bezahldienste, wie PayPal, Skrill & Co den Banken schon seit geraumer Zeit zu schaffen machen, wollen diese mit einer eigenen Möglichkeit zur Echtzeitüberweisung Schritt halten. Mit Instant Payments soll es innerhalb Europas nun möglich sein, Zahlungen in Echtzeit vorzunehmen, ob dies nun bei Einkäufen im Internet erfolgt, im Laden an der Kasse oder bei Überweisungen von Person zu Person.
Das Konzept dahinter geht auf eine Initiative der EZB aus dem Jahr 2014 zurück, genauer gesagt auf das sogenannte „Euro Retail Payments Board“. Zwar mag man nun anführen, dass sich auch die heutigen Zahlungsverkehrsmethoden schon schnell abwickeln lassen, doch mit der Einführung von Instant Payments erfolgen Transaktionen innerhalb von nur wenigen, maximal zehn, Sekunden und ermöglichen so eine Gutschrift beim Empfänger quasi in Echtzeit.
Zunächst handelt es sich nur um ein Regelwerk
Die Rahmenbedingungen
Dennoch gibt es zunächst auch einen kleinen Dämpfer. Grundlage für die Umsetzung von Instant Payments ist das entsprechende Regelwerk „SCTinst“ des European Payment Council. Wenn die Branche anführt, Instant Payments würden im November kommen, so ist damit eigentlich zunächst nur gemeint, dass das zugrundeliegende Regelwerk in Kraft tritt, womit die technischen Standards im Interbankenverkehr geregelt werden. Offizieller Starttermin hierfür ist der 21. November 2017. Als eine der ersten Banken überhaupt, die auch den entsprechenden Service zur Echtzeitüberweisung anbieten will, positioniert sich bereits die UniCredit. Weitere Banken ziehen nach.
Flächendeckende Instant Payments kommen erst noch
Dennoch: Die Einführung von Instant Payments ist freiwillig. Zwar haben neben der UniCredit auch weitere Banken angekündigt, ihren Service in Richtung Echtzeitüberweisung zu erweitern, doch ist eine bankseitige Einführung mit enormen Investitionen verbunden. Eine vollständige Umsetzung noch im November kann also wohl kaum erwartet werden. Und davon abgesehen müssen beide Bankpartner, also auch die Bank des Zahlungsempfängers, am Instant Payment Verfahren teilnehmen, damit die Echtzeitüberweisung auch klappt.
Wir werden das Thema weiter beobachten und berichten. Spannend bleibt es allemal.