Grade habe ich einen schon etwas älteren Artikel über Interim Manager aus dem Spiegel gelesen. Die Kernaussage war, dass die weltweite Nachfrage nach Interim Managern bereichsübergreifend steigt. Der Artikel war aus 2013, doch an der Situation geändert hat sich meiner Meinung nach nichts.
Der Job sei stressig, aber lukrativ. Der Vorteil gegenüber klassischen Beratern sei der, das sein “Interimer“ sich nicht nur Konzepte überlegt, sondern diese auch direkt selbst umsetzt. Gelebte „Hands On“ Mentalität also. Was will man mehr? Zeit, sich ein wenig näher mit der Funktion des Interim Managers auseinanderzusetzen.
Interim Manager kommen um zu gehen
Eine provokante These zu Beginn. Doch genau hierin liegt auch der grundsätzliche Mehrwert für das auftraggebende Unternehmen. Denn wo interne Manager häufig mit Blick auf die Karriereleiter von herausfordernden Entscheidungen Abstand nehmen, kennen Interimer diese Aversionen nicht. Sie wissen gleich zu Beginn, dass ihr Einsatz ohnehin nur von begrenzter Dauer sein wird. Ergebnisoffenheit, knallharte Umsetzungsstärke und Effizienz sind die Konsequenz und damit der Mehrwert gegenüber klassischen festangestellten Führungskräften.
Warum überhaupt Kurzzeitkräfte?
Mitarbeiter werden krank, entwickeln sich beruflich weiter und fallen zeitweise oder dauerhaft aus. Es besteht ein Engpass, den das Unternehmen so schnell wie möglich ausmerzen möchte. Die Suche nach geeigneten Kandidaten kostet Kraft und Zeit, mitunter Wochen bis Monate. Und selbst wenn dann der passende Kandidat gefunden wurde, unterliegt dieser gesetzlichen oder individuell vereinbarten Kündigungsfristen, die dazu führen, dass die zu besetzende Stelle im Worst Case noch weitere Monate unbesetzt bleibt. Interim Manager eignen sich somit bestens, Kapazitätsengpässe kurzfristig zu überbrücken, bis ein qualifizierter Nachfolger gefunden wurde. Nicht nur wird der Geschäftsbetrieb professionell aufrechterhalten. Startet der neue Nachfolger im Unternehmen, so ist auch direkt die neidlose professionelle Übergabe und Einarbeitung durch den Interim Manager gewährleistet.
Interim Manager im Treasury
Das Treasury ist einer der sensibelsten Bereiche im Unternehmen. Nicht umsonst wird dieser organisatorisch zum erweiterten Management gezählt. Die Steuerung von Zahlungsströmen und das Management von Liquidität sind die zentralen Begriffe, Cash Management, Corporate Finance, finanzielles Risikomanagement und weitere Regelkreise die Vehikel, die das oberste Ziel der Liquiditätssicherung unterstützen. Insbesondere im Treasury lassen sich hochqualifizierte Kandidaten nur schwer finden und langfristig halten, weswegen grade hier der Einsatz von Interim Kräften in der Aufrechterhaltung des überlebenswichtigen Tagesgeschäfts lohnenswert sein kann, wenn es zu kurzfristigen Engpässen kommt. Eine Vernachlässigung etwa der sorgfältigen Liquiditätsplanung aufgrund von Unterbesetzung kann tödlich sein, haben wir jedoch in unserer Beratungspraxis schon viel zu häufig beobachten können.
Mit dem passenden Interim Treasury Manager unterstützen Sie Ihr Team im Falle temporärer Kapazitätsprobleme. Sie holen sich einen unvoreingenommenen Blick von außen ins Boot, der die Anforderungen, die ein gelebtes Treasury Management mit sich bringt, nicht erst lernen muss, sondern bereits seit Jahren lebt und mit frischen Ideen als nützlicher Impulsgeber und Umsetzer fungieren kann. Von einem Interim Manager hören Sie nie das typische „wir haben das schon immer so gemacht“. Vielmehr weiß er, wie andere Unternehmen mit denselben Herausforderungen umgehen, ist stets up to date in Punkto Best Practices und Regulatorik und bringt frische Ideen ins Unternehmen, an deren Umsetzung er passenderweise auch direkt selbst mitwirken kann.
Fazit:
Der Rückgriff auf Interim Manager ist in vielerlei Hinsicht zielführend. Nicht nur investieren Auftraggeber damit in nachweislich qualifizierte Expertise, sondern sind dabei auch gleichzeitig hochgradig flexibel und kostengünstig unterwegs. Eine oftmals sofortige Einsatzbereitschaft, Kostentransparenz und die Tatsache, dass ein externer Impulsgeber „eingekauft“ wird, runden das Bild ab.